Medizinräder, die sogenannten Medicine Wheels, sind heilige Orte verschiedener nordamerikanischer indigener Völker. Es handelt sich dabei um aus Steinen gelegte Muster mit einem Steinhügel im Zentrum, einem oder mehr Außenkreisen und mindestens vier kreuzförmig verlaufenden Speichen. Es soll vom Nordwesten der USA bis in den Süden Kanadas noch zwischen 70 und 150 dieser Steinkreise geben. Bis heute finden an diesen Orten wichtige Zusammenkünfte und Zeremonien der indianischen Ureinwohner statt.
Über Alter und Zweck der Medicine Wheels gehen die Meinungen oft weit auseinander. Neben Rädern, die nachweislich erst nach dem Kontakt mit den Europäern entstanden sind, gibt es auch welche, die laut Aussage der Ureinwohner "immer schon da waren" und Datierungen zufolge bis zu 5.000 Jahre alt sein sollen. Beim Bighorn Medicine Wheel, dem wohl bekanntesten der Medizinräder, gehen die Spekulationen im Internet von 700 bis hin zu mehreren tausend Jahren.
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Es gibt Theorien, dass einige der Medicine Wheels über ihre Funktion als Kultplatz hinaus, auch steinzeitliche Observatorien gewesen sein sollen, die der Himmelsbeobachtung dienten. So fand ein Astronom im Jahre 1972, dass die Linien und Steinhaufen des Bighorn Medicine Wheel in Richtung der Sonnenwenden und zu den Aufgangspunkten verschiedener Fixsterne wiesen. Ich sage dazu: "Kann sein – muss aber nicht sein!". Bei einem Gebilde mit so vielen Linien, lassen sich immer welche finden, die auf irgendwelche markanten Punkte am Himmel weisen.