Diese künstlich in den Fels gehauenen Höhlen liegen mitten im Ortszentrum von Cala Sant Vicenç im äußersten Nordwesten Mallorcas. Lebten die ersten Mallorquiner noch in natürlichen Höhlen und unter Felsüberhängen, so gingen sie nach 3000 v. Chr. zum Bau künstlicher Höhlen wie diesen über. In Cala St Vicenç soll es sich jedoch nicht um Wohn-Höhlen, sondern um Gräber gehandelt haben, die erst um 1.600 v. Chr in den Fels gehauen wurden.
Diese, aus prätalaiotischer Zeit stammenden Bauten wurden bereits im 19. Jahrhundert archäologisch untersucht. Waren es im Jahre 1927 noch dreizehn künstlich angelegte Höhlen, so sind es heute aufgrund von Vandalismus nur noch sieben. Zwei der Höhlen haben einen oder zwei Vorräume, bevor sich der Hauptraum öffnet. Rechts und links befinden sich sitzbankartige Erhöungen. Der Sinn kleiner seitlicher Kammern ist unklar. Am breitesten sind die Höhlen unten am Fußboden. Nach oben hin laufen die Seitenwände schräg zur Mitte hin. Das ähnelt den Navetas, deren Form an auf dem Kopf liegende Boote erinnert.