Die Arabische Halbinsel ist eine Fundgrube für Kiteforscher. Hier haben viele Desert Kites die Jahrtausende überdauert. Sie verteilen sich im Westen von Saudi Arabien in mehreren regionalen Gruppen über 1.500 km von Norden nach Süden.
Harrat al Sham
Im äußersten Norden von Saudi Arabien, nahe der Jordanischen Grenze sind die Desert Kites polygonförmig oder sie haben Spitzen, die ihnen ein leicht sternförmiges Aussehen geben und ihr Durchmesser liegt meist zwischen 100 und 200 Metern. Die gleichen Muster setzen sich weiter nach Norden über Jordanien bis nach Syrien fort. Daraus lässt sich schließen, dass zu Zeiten der Kitebauer diese Region ein zusammenhängendes Gebiet war, in dem Menschen gleicher Kultur lebten.
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Tabuk
Südlich von Tabuk haben sich einige V-förmige Kites erhalten, wie es sie über den Sinai, bis weiter in die Sahara hinein gibt. Interessant ist, dass sich hier am Ende der Leitwälle meistens eine natürliche Felsklippe befindet, über die die Tiere in einen Abgrund stürzten.
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Khybar
Das Besondere an den Khybar-Kites ist ihre einzigartige Form. Das große Gehege setzt die schräg aufeinander zu laufende Richtung der Leitwälle fort und sieht dadurch aus wie ein großer Pfeil. Häufig werden mehreren Einheiten reusenartig hintereinander verschachtelt. Dabei erreicht das Gehege nicht selten Gesamtlängen von 300 bis 400 Metern.
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Südlich von Medina
Je weiter man in den Süden Saudi Arabiens geht, desto rudimentärer und bruchstückhafter werden die dort noch sichtbaren Kite-Reste. Der klassische Desert Kite mit dem großen Sammelgehege fehlt hier völlig. Man sieht nur offene Fallensysteme, (open Kites) bei denen zwei relativ kurze Leitwände direkt auf meistens mehrere Fallgruben zuführen. Auffällig ist, dass sich die überwiegende Zahl dieser Kites nahe an Rinnen befinden, die früher Wasserläufe gewesen sein könnten. Waren hier Tiere deren Lebensraum Flüsse und Seen sind das Ziel der Jagd? Mich erinnern die Reste der Kites südlich von Medina optisch sehr stark an die Funde in der Zentral-Sahara.
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